5 Fragen an Vordenker im Bereich Marken & Handel: Michael Endress, Endress Motorengeräte GmbH.

Michael Endress ist CEO von Endress Motorgeräte. Er verantwortet über 20 Niederlassungen in Deutschland und betreibt mehrere Webshops. Endress ist Top Händler für Stihl, John Deere, Honda, etc.    

1. Wo bist du in diesem Moment?

Ich sitze im ICE auf dem Weg von Stuttgart nach Frankfurt/Main.

2. Was war die größte Überraschung oder ein positives Learning dieses Jahr?

In dieser für alle Seiten neuen Situation hat mich besonders der großartige Zusammenhalt und die Kreativität unserer Mitarbeiter fasziniert. Trotz hoher emotionaler Belastung, physischer Distanz und einem veränderten Arbeitsumfeld haben wir es geschafft, an einem Strang zu ziehen und für unsere Kunden der gewohnt verlässliche Partner zu bleiben. 

3. Wo steht Endress gerade in der digitalen Transformation? Was kommt oder was wurde dieses Jahr eingeführt?

Im vergangenen Jahr haben wir eine Neustrukturierung der IT vorgenommen: weg von einer server-basierten zur reinen cloud-basierten Datenlandschaft. Gleichzeitig wurde die bisherige Collaboration-Plattform durch Microsoft Teams ersetzt.

Derzeit sind wir im Rahmen eines Digital-Workflow-Projekts dabei, alle internen Workflows komplett zu digitalisieren.

Parallel gehen wir im Online-Bereich die Konsolidierung mehrerer Shops an und bereiten den Weg zur Schaffung eines Online-Marktplatzes vor.

4. Was ist die größte Herausforderung auf der Kundenseite post-covid?

Viele Menschen verspüren derzeit eine große Unsicherheit: Was passiert mit meinem Arbeitsplatz, ob und wann eine zweite Welle kommt. Aber auch die Angst vor dem Virus und der Krankheit selbst führt zu einem geänderten Konsumverhalten.

So besinnen sich Konsumenten unserer Beobachtung nach verstärkt auf Werte zurück. Sie fragen hochwertigere Produkte und Marken nach und wünscht sich eine persönliche Rückbestätigung durch den Verkäufer. Dies ist bemerkenswerterweise auch im Online-Kanal zu beobachten, wo die telefonische Rücksprache oder Rückversicherung deutlich zugenommen hat.

Im B2B-Geschäft und in der Geschäftsbeziehung mit der Öffentlichen Hand verspüren wir einen starken Umsatzrückgang: (Ersatz-) Investitionen werden verschoben, Haushaltssperren angekündigt bzw. bereits durchgesetzt und schließlich musste ein Teil unserer Kunden bereits Insolvenz anmelden.

Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen befinden wir uns in einem Prozess der fortlaufenden Überarbeitung und Anpassung unseres Waren- und Dienstleistungsangebotes sowie der Ansprache neuer Kundengruppen.

5. Die klassische „Purpose“ Frage: Was ist die Daseinsberechtigung von Business und Marke?

Unser Business ist kein Selbstzweck und auch keine Selbstverständlichkeit. Es existiert nur deshalb, weil uns unsere Kunden tagtäglich herausfordern und mit ihren Umsätzen „bewerten“. Nur wenn wir die Ansprüche bzw. die Wünsche unserer Kunden (über-) erfüllen, können wir uns am Markt behaupten.

Unsere Marke steht dafür, unseren verschiedenen Kundengruppen, ein passendes Waren- und Dienstleistungssortiment über die richtigen Kanäle und mit der jeweils richtigen Kundensprache anzubieten.

Danke dir Michael und unseren Lesern.

Stay safe. Stay strong. Genießt den Sommer, Natur, Garten oder Parks.

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